Dienstag, 30. Mai 2017
DAS ENDE DER WELT
30.Mai -Weltuntergang

Der Geburtstagsabend war doch noch schön und unterhaltsam. In der Albergue traf ich 2 Mecklenburger Pflanzen und lud sie zu einem Fläschchen Rotwein ein. Sehr nette Mädels aus dem flachen Land. Hauptthema war natürlich Camino und Blasen.
Um 7.30 Uhr humpelte ich zum Busbahnhof und um 9.00 Uhr ging es dann mit Klimaanlage auf volle Pulle Richtung Kap Finisterre. An der Küste entlang und durch Eukalyptuswälder. Hier durften wir die Fenster nicht öffnen wegen der ungezogenen Koalabären.
Nach knapp 3 Std. kamen wir völlig unterkühlt in Finisterre an. Einige mussten mit dem Helikopter in Nahe gelegene Krankenhäuser geschafft werden.
Ich schlug mit einem Eispickel meinen Grünen Klumpen aus dem ewigen Eis und ging Richtung Hafen.
Finisterre leitet sich aus dem lateinischen ab und bedeutet:"Das Ende der Erde." "Finis Terrae."
Es ist geographisch nicht korrekt, doch das ist doch scheiß egal.
Eigentlich ist ja der BER das Ende der Welt.
Für die damaligen Pilger war hier Ende im Gelände. Einige Schlaumeier hatten jedoch Schlauchboote mit und kassierten eine Menge Kohle für eine Überfahrt in den "Goldenen Westen". Oft gerieten die Boote dann in einen Sturm und versanken. Man hat erst vor kurzem Schlauchbootfetzen mit Jacobsmuscheln am Meeresgrund entdeckt. Ein Artikel darüber stand in der "TITANIC"!
Hinter dem Hafen kam das "Castillo de San Carlos". Eine kleine Bastion mit einer niedlichen Fischereiausstellung. Datt war ja watt fürs Jerdchen. Sehr interessant war, wie die Seekarten entstanden, mit Tiefenangaben und einfachem Lot , welches mit Tierfett beschmiert wurde um die Bodenbeschaffenheit zu erkunden.

Dann kam ich an eine Traumbucht und dachte wieder: 'Jerdchen, el Camino Proverrá!' Es soll alles so sein.

Von hinten rief plötzlich jemand meinen Namen und klopfte mir auf die Schulter.
Olle David, der tschechische Weltenbummler. Ein Hammer.

Wir knipsten uns gegenseitig und er musste zum Bus, da morgen sein Flieger geht. Ein feiner Kerl. Weltoffen mit viel Humor und Intelligenz. Wie die Germanen halt :-(
Da drückte es wieder auf die Tränensäcke.
Nachher humpele ich die 3 km zum Kap und sehe mir den Sonnenuntergang an.
Dann penne ich im Freien und sehe mir morgen früh den Aufgang an. Es soll grandios sein.

Fotos poste ich dann morgen!!
Einen schönen Weltuntergang wünscht euch olle Jerdchen.
Machts Juuut, Nachbarn!!!

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