Samstag, 20. Mai 2017
HEUTE MAL ENTSPANNUNG MIT 18 km
Etappe 20. Stan hat sich in eine Blase verliebt

Habe gestern noch einen kleinen Eintrag ins Gästebuch geleistet. Die Freude war wieder sehr groß.

Um 7.00 Uhr verlasse ich die Herberge und stelle nach etwa einem Kilometer fest, dass ich meinen Akku für all meine Elektrogeräte liegen gelassen habe. Ich drehe sofort um und alle grinsen mich hämisch an -Na??? Akku vergessen??-
Haha. Zum Glück konnte keiner außer ich diese 45 Kilo LKW-Batterie bewegen und somit stand Sie noch an Ihrem Platz samt Kabel und Stecker.
Hinter dem Ort teilt sich der Camino. Rechts ist kürzer, jedoch immer an der Straße entlang. Ich wähle den linken Weg durch die Hügel und sehe ein wenig die Lüneburger Heide vor mir.

Dann überholt mich olle Bernd und wir schnattern einige Kilometer lang über das Leben und den Weg. Er war 44 Jahre bei der Sparkasse beschäftigt. Ohne Worte.

Im nächsten Ort haut er mir ein Bierchen rein und unsere Wege trennen sich wieder.
Ich beschließe, im kommenden Ort "Villar de Mazarive" zu bleiben und mich um Stan zu kümmern.
Seine Liebste ist etwa 2,473 ha groß und braucht Hilfe. Etwas Sonne und Ruhe tut den beiden auch mal gut. Ich brauche die Beiden schließlich noch.

Jedenfalls liege ich nun auf einer Sonnenbank, vor einer wunderschönen
Herberge. Morgen werden es 32 km, bei ansteigender Hitze.

Bis morgen drückt euch olle Jerdchen.
Machts Juuut Nachbarn.
El Camino proveerá

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Freitag, 19. Mai 2017
ETAPPE 19 - EINMARSCH IN LEÓN
Tag 19 - Jerdchen marschiert mit Stan und Olli in León ein. Stadt ergibt sich kampflos, nachdem er seine Schuhe auszieht.

Es klingt jedesmal wie am Wühltisch bei ALDI, wenn die Pilgeraner beginnen, ihre 7 Sachen zusammen zu kramen. Ich sehe das heute recht entspannt und bleibe liegen, bis so gut wie alle raus sind.
Wenn die Spanier eines gut können, dann ist es Kaffee zubereiten. Oberhammer.
Es sind riesige Maschinen, in denen das kalte Wasser mit etwa 489 Bar durch den Kaffee gedrückt wird. Durch den hohen Druck erhitzt sich das Wasser auf bis zu 1000 Grad. Keine ungefährliche Sache, denn eine Maschine ist wohl schon mal in die Luft geflogen und hat einen ganzen Ort dem Erdboden gleich gemacht.
Nach tristen 20 km an einer Straße entlang, sehe ich von einem Hügel aus die Stadt León. Es war einmal ein wichtiger Römischer Stützpunkt und wurde ca. 68 nach Christus von römischen Legionären gegründet. Aus "LEGIO" wurde später "LEÓN".

Es ist jedenfalls nach Barcelona der absolute Knaller im Spanischen Königreich. Die Altstadt ist wunderschön und man bräuchte sicherlich 3 Tage, um alles zu erkunden.
Ich traf nochmal olle Andi zur Übergabe von Hirschtalg und Pflaster. Wir aßen noch einen Salat zusammen und ich trottelte von dannen.

Endlos ging es anschließend durch Stadt und Vorstadt, bis zu meinem Örtchen "La Virgen del Camino". Eine ehemalige Turnhalle wurde zur Herberge umgestaltet und alles ist angenehm großzügig. Für 7 Euronen völlig in Ordnung.
Nun war ich noch kurz Magnesium koofen, weil es jetzt wieder hügeliger und bergiger wird. Sie hatten nur die 20 Kilo Quader inkl. einem Schabeisen. Nun musste ich doch etwas Platz in meinem Rucksack machen und entsorgte eine Socke.
Morgen dann wieder datt Neueste von der Caminoszene!!
Machts Juuut, Nachbarn!!

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Donnerstag, 18. Mai 2017
36 Km BEI 16 GRAD
18. Etappe am 18. Mai

Es war eine relativ entspannte Nacht, bis auf das Gewittergrollen und Caine, der neben mir lag. Ein Amerikaner mit asiatischer Vergangenheit, der in San Francisco wohnt. Es muss doch an der Stadt liegen, dass dort mit 345 dB geschnarcht wird ;-(
Um 5.30 Uhr packte er seinen Kram ein und ich bewunderte seine 15 Kilo Edelstahltasse am Rucksack. Für Kaffee sagte er und entschuldigte sich für sein Schnarchen.
Ich ließ wie immer um 6.00 Uhr "La Mer" laufen um den Tag zu begrüßen. Ich liebe diesen französischen Song. Alle anderen 25 Schlafgäste freuen sich und summen mit. Mein Schuhlöffel sorgt wieder in der gesamten Pilgergemeinde für große Freude. Das ist Camino.
Nach dem "Maschinenkaffee" drückt mich der Herbergschef nochmal weil ich extra für ihn ein Pilgercartoon zeichnete. Auch das ist Camino. Man muss nicht immer einen Flachbildfernseher schenken.
Als ich losgehe, hängen noch schwere dunkle Wolken am Himmel. Ein herliches Naturschauspiel mit hoffentlich keinem Regen :-(



Eine Mächtige Tour nach "Mansilla de las Mulas" liegt vor mir, bei der am Ende 36 Km auf dem Tacho stehen. Es gibt 2 Möglichkeiten, den Weg zu gehen. Ich wähle den Alten Pilgerweg über den "Calzada Romana". Eine alte römische Reichsstraße, die sich 18 km durch die Einöde zieht. Bei 16 Grad machbar und ab 35 Grad abzuraten.

Links und rechts in den Gräben fand ich römische Rüstungen, Helme mit Schädeln darin und ein 30 Liter Fass mit Rotwein aus dem Jahre 13. nach Christus.
Es passte gerade so in meinen Rucksack.
Ich werde es wohl mit nach Hause nehmen. Es ist sicher ein guter Tropfen.
Das schlürfen wir dann mit meiner Maggi und sehen uns die Sterne an.

In "Religios" ließ ich mir um 15.00 Uhr eine Paella und mein Mittagsbier schmecken um danach weiter zu watscheln, denn Stan und Olli schmerzten schon sehr.
16.30 Uhr war ich am Zielort und bekam auch noch ein Bettchen. Oben natürlich :-(
Schnell noch Wäsche gewaschen und uffjehangen. Nun reicht es für heute.
Begleitet haben mich: "Element of Crime", "Red Hot Chilly P." und "Carla Bruni".
Fazit: Eine recht lange Tour, doch das Panorama und die Farben dieser wunderschönen Welt entschädigen für ALLES.
Morgen nach Leon und dann liegen noch etwa 300 km vor mir. Drückt die Daumen.
Machts Juuut, Nachbarn!!!

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